Die bei jedem Stil angegebenen Techniken stellen die Schwerpunkte dieser Kampfsportart dar. Für jeden Fertigkeitspunkt kann eine der Techniken frei ausgesucht werden, zusätzliche Techniken lassen sich für 2 Karmapunkte (und Training natürlich) dazulernen. Hierbei muss immer zuerst eine der angegebenen Techniken gewählt werden bevor man sich für eine stil-fremde Technik entscheidet. Der Spielleiter hat zu entscheiden, ob die ausgewählte Technik für den jeweiligen Stil zulässig ist. Die Technik Ausweichen kann immer gewählt werden, egal welcher Stil verwendet wird oder wie hoch die Fertigkeitsstufe ist.
Aikido: Eine japanische Kampfsportart, die von rein defensiver Natur ist und in machen Variationen schon pazifistisch genannt werden kann. Der Name bedeutet soviel wie „Weg der Einheit mit ki, der Lebenskraft des Universums“. Der Stil lehrt unterschiedliche Varianten von Blockadegriffen und Maßnahmen gegen sie. Techniken: Entwaffnen, Haltegriff entkommen, Blockadegriff, Konter-Haltegriff*, Aufgabegriff, Wurf, Würgegriff, Dichtmachen, Treiben Bonus: Ein Charakter mit einer Spezialisierung in Aikido kann eine Anzahl Gegner gleich seiner Fertigkeitsstufe in Aikido gleichzeitig bekämpfen, ohne den „Gegner hat Freunde im Nahkampf“-Malus zu erhalten. Die Gegner behalten ihren Bonus für „Freunde im Nahkampf“.
Arnis de Mano: Arnis de Mano ist eine philippinische Kampfkunst, die bereits mehr als tausend Jahre alt ist. Sie beinhaltet auch den Einsatz von Rattanstöcken und Messern und wird vorwiegend auf den Philippinen praktiziert, auch wenn die japanische Regierung ihre Anwendung verbietet und ihre Lehrer verbissen jagt und bestraft. Techniken: Fußfeger, Wurf, Kippup, Rückwärtstritt, Tritt, Haltegriff, Schlag, Treiben Bonus: Der Charakter kann mit einem +2-MW-Modifikator auf seine Arnis de Mano-Fertigkeit ausweichen, wenn er eine Waffe benutzt, die normalerweise mit den Fertigkeiten „Knüppel“ oder „Klingenwaffen“ gebraucht wird.
Boxen: Nicht wirklich eine Kampfsportart, aber der Vollständigkeit halber enthalten. Boxer verlassen sich auf Faustschläge und eine hohe Zähigkeit, sollten sie selbst Treffer einstecken. Techniken: Haltegriff, Schlag, Jab, Schwinger*, Knockout*, Dichtmachen, Treiben Bonus: Charaktere können ihre Schadenswiderstandsprobe im waffenlosen Kampf auf ihre Boxen-Fertigkeitsstufe ablegen statt auf Konstitution.
Capoeira: Capoeira wurde vor über 300 Jahren von brasilianischen Sklaven entwickelt und konzentriert sich hauptsächlich auf Tritte und Schwünge, da die Hände der Sklaven in Ketten lagen und somit im Kampf nicht eingesetzt werden konnten. Viele der spektakulären Techniken dieser Kampfkunst werden im Handstand ausgeübt, wodurch Capoeira oft mehr an einen Tanz als an eine Kampfkunst erinnert. Techniken: Akrobatischer Tritt, Fußfeger, Hakentritt, Kippup, Sprungtritt, Tritt, Wurf, Treiben Bonus: Capoeira-Anwender erhalten einen +1-Modifikator für Geschwindigkeit und das Powerniveau aller Trittattacken und erleiden die Nachteile von Tritten nicht. Die Fertigkeitsstufe in Capoeira kann maximal so hoch sein wie die Athletik-Fertigkeit des Charakters.
Carromeleg: Die Kampfsportart der Elfen. Sie ist auf den Strassen sehr selten und sollte nur Elfen aus den Tirs bekannt sein. Die eigenen Schwächen der Elfen (zierliche Gestalt, leichter Körperbau) werden durch die Aufdeckung der Schwächen des Gegners kompensiert. Techniken: Schlag, Tritt, Sprungtritt, Akrobatischer Tritt, Haltegriff, Fußfeger, Kippup, Treiben Bonus: Carromeleg-Anwender gleichen durch hohe Beweglichkeit und Schnelligkeit Reichweitennachteile aus. Sie können im Nahkampf Mali aus bis zu einem Punkt Reichweitennachteil ignorieren.
Coppo: Coppo ist eine ziemlich brutale Kampfsportart, die sich darauf spezialisiert hat, schwache Punkte der menschlichen Anatomie mit knochenzermalmenden Schlägen zu attackieren. Ein von einem Coppo-Experten getroffener Knochen wird in den meisten Fällen sauber brechen, ohne dass viel Kraft aufgewandt wurde. Techniken: Scheinangriff*, Schlag, Jab, Handkantenschlag, Blockadegriff, Würgegriff, Block Bonus: Wenn er Scheinangriff oder einen Schlagangriff benutzt, kann ein Charakter mit Coppo mit einem Modifikator von +1 statt +2 körperlichen Schaden verursachen. Wenn er sich zu einer solchen Attacke entscheidet, kann er mit seiner Fertigkeitsstufe statt seiner Stärke Schaden verursachen.
Commando: Der Kampfstil des Militärs kombiniert Elemente aus unterschiedlichen Kampfsportarten wie Karate, Tea Kwon Do und Aikido mit Waffentechniken für Messer und Bajonett, ja sogar dem Einsatz eines Gewehres als Schlagwaffe. Der Gegner soll so schnell wie möglich getötet oder zumindest kampfunfähig gemacht werden, und das im besten Fall ohne Geräusche. Obgleich die Stile verschiedener Armeen leicht variieren, stimmen sie doch in den meisten Grundelementen überein. Techniken: Schlag, Ellbogenstoß, Jab, Tritt, Würgegriff, Wurf, Kippup, Block Bonus: Der Charakter kann mit einem +2-MW-Modifikator auf seine Commando-Fertigkeit ausweichen, wenn er eine Waffe benutzt, die normalerweise mit den Fertigkeiten „Stangenwaffen“ oder „Klingenwaffen“ gebraucht wird.
Escrima: Escrima ist eine auf den Philippinen entwickelte Kampfsportart, die den schlechtesten Fall eines Waffenlosen Kampfes – nämlich einen bewaffneten Gegner – als Grundlage annimmt. Das vorderste Ziel im Escrima ist es, den Gegner zu entwaffnen und ihn dann möglichst schnell kampfunfähig zu machen. Escrima ist ein sehr harter Stil, der auf kurze Distanz ausgeführt wird. Techniken: Schlag, Kniestoß, Ellbogenstoß, Entwaffnen, Handkantenschlag, Jab, Axtschlag* Bonus: Die Entwaffnen-Technik hat im Escrima einen MW von 4 und einen Geschwindigkeitswert von +1.
Hapkido: Eine aggressive Kampfsportart, die die Blockadegriffe des Aikido mit den direkteren Schlägen und Tritten aus Karate und Kung Fu kombiniert. Der Schwerpunkt liegt normalerweise darin, den Gegner so schnell wie möglich kampfunfähig zu machen, ohne ihn wirklich zu verletzen. Techniken: Haltegriff entkommen, Tritt, Blockadegriff, Schlag, Aufgabegriff, Völliges Lähmen*, Block Bonus: Ein Charakter erhält einen -2 MW-Modifikator für die „Völliges Lähmen“-Technik, sobald er einen anderen Charakter in einem Blockade- oder Aufgabegriff hält.
Hard Kung Fu (Hwarang-do): Kung Fu wird manchmal als die chinesische Version von Karate bezeichnet. Hard Kung Fu ist ein sehr kraftvoller und anstrengender Stil. Viele Unterstile sind Tierbewegungen nachempfunden. Einige Hard Kung Fu-Tierstile sind Tiger, Adler und Leopard. Techniken: Sprungtritt, Tritt, Kniestoß, Schlag, Hakentritt, Handkantenschlag, Doppeltritt*, Kippup Bonus: Hard Kung Fu-Anwender erhalten einen +1-Bonus auf das Powerniveau aller Angriffe.
Judo: Judo hat sich aus sehr alten Stilen entwickelt und in einen modernen Sport verwandelt. Der Name kann als „weicher, flexibler Weg“ übersetzt werden. Im Judo wird viel Wert darauf gelegt, sicher fallen zu können. Weitere Schwerpunkte sind Haltegriffe und Würfe. Techniken: Haltegriff entkommen, Haltegriff, Fußfeger, Aufgabegriff, Wurf, Dichtmachen, Treiben Bonus: Charaktere können ihre halbe Fertigkeitsstufe als Stosspanzerung gegen Schaden aus Würfen und Stürzen nutzen.
Jujitsu: Oft als der Schwesterstil des Judo betrachtet, befasst sich auch Jujitsu mehr mit Selbstverteidigung als Sport. Es entwickelte sich aus einer Vielzahl von asiatischen Stilen. Im Jujitsu wird das Gewicht und die Stärke des Gegners gegen ihn genützt, um mit einer Kombination von Techniken auf einen Angriff zu antworten. Techniken: Entwaffnen, Blockadegriff, Schlag, Aufgabegriff, Kippup, Dichtmachen Bonus: Charaktere erhalten einen -1-MW-Modifikator für die „Aufgabegriff“-Technik.
Karate: Eine weit verbreitete japanische Kampfsportart, die ihren Schwerpunkt bei Angriffen mit den Händen hat. Techniken: Sprungtritt, Tritt, Schlag, Fußfeger, Jab, Handkantenschlag, Kippup, Block Bonus: Charaktere erhalten einen +1-Bonus auf Geschwindigkeit und Powerniveau ihrer Angriffe mit den Händen.
Ninjutsu: Der Stil des Ninja. Auch die Kunst der Unsichtbarkeit genannt, wurde dieser Stil von den Attentätern und Spionen des mittelalterlichen Japan, den Ninjas, entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf Heimlichkeit und Verborgenheit. Ninjutsu ist wahrscheinlich einer der exklusivsten Stile der Welt, und ein Charakter sollte einen wirklich guten Grund dafür haben, diesen Stil zu beherrschen. Techniken: Lähmen, Sprungtritt, Tritt, Schlag, Ellbogenstoß, Würgegriff, Hammertritt, Kippup, Block Bonus: Ein Charakter kann bei Heimlichkeitsproben seine Ninjutsu-Fertigkeit so einsetzen, wie es Magier mit einer Zentrierungsfertigkeit tun (er kann also seinen MW senken oder Zusatzerfolge erzielen). Die Zentrierungsregeln sind im Schattenzauber 3.01D zu finden (Seite 77ff).
Pentjak-Silat: Diese mehr als tausend Jahre alte indonesische Kampfkunst lehrt den Einsatz verschiedener Waffen sowie Angriffe auf bestimmte lebenswichtige Körperregionen. Die bekannteste der Waffen, die von Pentjak-Silat-Kämpfern verwendet werden, ist der Kris. Pentjak-Silat ist in Indonesien weit verbreitet, im Rest der Welt jedoch größtenteils unbekannt. Techniken: Tritt, Handkantenschlag, Sprungtritt, Lähmen, Fußfeger, Blockadegriff, Kniestoß Bonus: Der Charakter kann mit einem +2-MW-Modifikator auf seine Pentjak-Silat-Fertigkeit ausweichen, wenn er eine Waffe benutzt, die normalerweise mit den Fertigkeiten „Knüppel“ oder „Klingenwaffen“ gebraucht wird.
Raufen: Wer keine Kampfsportart gelernt hat, der bedient sich des Raufens. Die Techniken werden instinktiv angewendet oder wurden von anderen Stilen kopiert. Techniken: Schlag, Tritt, Jab, Würgegriff, Kniestoß, Dichtmachen Bonus: Charaktere mit Raufen-Fertigkeit können weitere Techniken für 1 Karmapunkt dazulernen, statt 2 Punkte investieren zu müssen.
Ringen: Wie auch Boxen keine Kampfsportart im engeren Sinne. Die Kämpfer versuchen sich gegenseitig auf den Boden zu zwingen, wobei sie eine Kombination aus Griffen und Würfen verwenden. Techniken: Haltegriff entkommen, Haltegriff, Konter-Haltegriff*, Aufgabegriff, Wurf, Würgegriff Bonus: Ringer erhalten einen -1-MW-Modifikator auf die „Haltegriff“- und „Haltegriff entkommen“-Techniken.
Soft Kung Fu (Wushu): Kung Fu wird manchmal als die chinesische Version von Karate bezeichnet. Viele Unterstile sind Tierbewegungen nachempfunden. Soft Kung Fu legt Wert auf Beweglichkeit und Schnelligkeit. Einige Soft Kung Fu-Tierstile sind Affe, Schlange und Kranich. Techniken: Lähmen, Haltegriff entkommen, Tritt, Schlag, Aufgabegriff, Würgegriff, Jab, Kippup, Treiben Bonus: Charaktere mit Soft Kung Fu erhalten einen +1-Geschwindigkeitsbonus auf die „Schlag“- und „Lähmen“-Techniken.
Savate: Eine im 17. Jahrhundert von französischen Seeleuten entwickelte Kampfsportart, die diese Techniken “Chausson” (Socke) oder “Savate” (abgetragener Schuh) nannten. Sie bestand anfangs nur aus Tritt-Techniken, denen dann im 19. Jahrhundert auch einfache Schläge hinzugefügt wurden (daher der manchmal für diesen Stil verwendete Name “Boxe Francaise”). Die Tritte werden normalerweise niedrig gehalten, um den Gegner von den Beinen zu holen, können aber auch gesprungen werden. Techniken: Schlag, Tritt, Hakentritt, Fußfeger, Beidbeiniger Sprungtritt*, Sprungtritt, Akrobatischer Tritt, Kippup, Block Bonus: Savate-Anwender erleiden die Nachteile von Tritten nicht und die Fußfeger-Technik hat für sie einen MW von 4.
Streetfighting: Der einfache, aber geradezu brutal effektive Kampfstil der Strasse. Im Streetfighting gibt es keine Regeln, keine vorgegebenen Bewegungsabläufe und kein Fair Play. Erlaubt ist, was den Gegner zu Boden bringt. Der Einsatz von Waffen aller Art ist verbreitet, wobei Messer, Knüppel und improvisierte Nahkampfinstrumente die größte Rolle spielen. Techniken: Schlag, Kniestoß, Ellbogenstoß, Kopfstoss, Tiefschlag*, Kippup, Tritt, Block Bonus: Der Charakter kann mit einem +2-MW-Modifikator auf seine Streetfighting-Fertigkeit ausweichen, wenn er eine Waffe benutzt, die normalerweise mit den Fertigkeiten „Knüppel“ oder „Klingenwaffen“ gebraucht wird (letzteres nur bis 30cm Klingenlänge).
Tae-Bo: Tae-Bo ist im Grunde genommen keine Kampfsportart, sondern ein aus verschiedenen Stilen zusammengesetztes Fitnessprogramm, das Ende des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde. Das Training steigert zwar die körperliche Fitness, wird aber immer alleine betrieben, so dass eine Verteidigung im realen Kampf mit Tae-Bo kaum möglich ist. Techniken: Schlag, Jab, Tritt, Rückwärtstritt, Kniestoß, Ellbogenstoß Bonus: Charaktere mit Tae-Bo erhalten einen +1-Geschwindigkeitsbonus auf alle obigen Techniken. Als Angreifer können sie sich mit ihrer Athletik-Fertigkeit zentrieren (Schattenzauber 3.01D Seite 77ff), aber der Charakter kann nicht automatisch die Technik Ausweichen verwenden. Für je 3 Fertigkeitspunkte in Tae-Bo kann der Charakter einen zusätzlichen Würfel bei Athletikproben verwenden.
Tae Kwon Do: Ein schneller Kampfstil, dessen Meister ihre Gegner normalerweise durch präzise Tritte zu Boden strecken. Techniken: Sprungtritt, Tritt, Gedrehter Sprungtritt*, Schlag, Hammertritt, Rückwärtstritt, Kippup Bonus: Charaktere mit Tae Kwon Do erhalten einen +1-Geschwindigkeitsbonus auf alle Trittattacken
Tai Chi: Tai Chi wird normalerweise als Trainingsprogramm verstanden, das nicht besonders praktisch zur Selbstverteidigung ist. Es kann allerdings bei richtiger Anwendung sehr effektiv sein. Es wird in ganz China von jung und alt ausgeübt, wobei ein Grossteil der Zeit auf Atemkontrolle verwendet wird. Techniken: Tritt, Blockadegriff, Schlag, Fußfeger, Dichtmachen, Treiben Bonus: Charaktere mit Tai Chi können ein Viertel ihrer Fertigkeit (aufrunden) zu ihrer Konstitution addieren, wenn sie Fall- und Stossschaden widerstehen (wie bei Stürzen oder im Waffenlosen Kampf) und wenn sie Widerstand gegen Krankheiten und Toxine leisten.
Thaiboxen: Der thailändische Nationalsport. Manchmal auch Muay Thai oder nur Kickboxen genannt. Thaiboxen stellt Schnelligkeit und Kraft in den Vordergrund, wobei auf saubere Tritttechniken besonderer Wert gelegt wird. Techniken: Gesprungener Kniestoß*, Tritt, Kniestoß, Schlag, Ellbogenstoß, Hammertritt, Rückwärtstritt, Kippup, Block Bonus: Charaktere mit Thaiboxen erhalten einen +1-Modifikator für Geschwindigkeit und das Powerniveau aller Trittattacken (Kniestöße eingeschlossen).